Mittwoch, 1. Mai 2013

Die Feiertage

Gestern, am 1. Mai, war auch hier in China ein Nationalfeiertag. Sven hatte am Wochenende frei, musste aber Montag und Dienstag regulär arbeiten. In meinem Werk wurde das Wochenende auf Montag und Dienstag verschoben. Ich hätte also eigentlich Samstag und Sonntag arbeiten müssen, meine Betreuer haben es aber mir überlassen, ob ich komme oder nicht. Also hatte ich nun fünf Tage am Stück frei, da ich mit meinem Projekt voll im Zeitplan liege.
Die anderen Deutschen aus unserem Gebäude hatten auch nicht so ein Glück, weshalb ich am Montag fast nur Zuhause war und dort ein paar Videos bearbeitet habe. Am Dienstag war ich mit Carmen, einer Deutschen aus unserem Haus, und Victoria, einer Chinesin aus der Nachbarschaft, die wir letzte Woche kennengelernt haben, shoppen. Klar, eine Shoppingtour mit zwei Frauen ist für einen Mann Horror pur, aber ich brauchte selber ja noch Badehosen und ein paar Shorts. Mit Victoria hatte ich ja zum Glück die passende Stilberaterin dabei, da sie in der Modebranche tätig ist :).
Am Nachmittag sind Victoria, Carmen und ich dann noch schwimmen gegangen. Ins Hallenbad reinzukommen ist ein wenig umständlicher als in Deutschland. Ohne den vorherigen Arztbesuch, bei dem man nicht untersucht wird, geht gar nichts (nur Geldmacherei). Die Logik hinter dem Schwimmbadbau ist auch nicht ganz einfach zu verstehen. Ein Schwimmbad baut man ja nicht einfach ins Erdgeschoss, das wär zu einfach. Da wo wir waren, waren die Pools im 7. Stock. Schwimmen war dann ganz cool, bissl planschen und bewegung tut auch mal gut.
Am Abend sind Victoria, Sven und ich noch in eine Sports Bar (Big Bamboo) auf ein Absackerbierchen. Hier ist noch ein Arbeitskollege von mir, Yannick, dazugestoßen. Gemütlich haben wir den Abend ausklingen lassen.

Gestern, also am Feiertag, wollten wir (die beiden Mädels, Sven und ich) mal richtig den Touristen raushängen lassen. Durch die Stadt fahren regelmäßig Sightseeing Busse, mit denen auch Victoria noch nie gefahren ist. Also Karten gekauft (30 RMB + 80 RMB für eine Schiffrundfahrt) und in den Bus rein. Die Stadt war total überfüllt, gerade in der East Nanjing Road, der großen Fußgängerzone, war eine unvorstellbare Menschenmasse.
Die Bustickets sind 24 Stunden gültig und man kann an jeder Haltestelle aus- und wieder einsteigen, wie man will. Weil wir noch nichts gegessen haben, sind wir in der Altstadt ausgestiegen. Die engen Gassen hier waren total überfüllt. Wir sind in ein Restaurant gegangen, wo es dampfgegarte Dumplings gab. Die Mädels hatten da aber keine Lust zu, sodass nur Sven und ich bestellt haben. Auch das Restaurant war überfüllt, an den Tischen, wo Leute zum Essen saßen, standen schon die nächsten und haben schon darauf gewartet, sich setzen zu können. Mittlerweile wissen wir ja, dass drängeln hier normal ist und so fanden wir recht schnell einen Platz. Mit deutschem Anstand hätten wir heute noch keinen Platz gehabt.
Die Mädels haben wir an einem Sushiladen wieder aufgegabelt und wir sind dann zurück zum Bus. Eigentlich wollten wir noch mit einem Freund von Victoria Tee trinken und haben uns in der French Concession mit íhm in einem Cafe getroffen. Allerdings hatte er noch weiteren Besuch und da unser Zeitplan aufgrund der Fähre etwas enger war, sind wir dann doch nach Hause, um uns etwas wärmer anzuziehen und dann zur Fähre. Auch hier war alles unnötig kompliziert, aber letztendlich sind wir dann doch auf dem Schiff gelandet. Die Tour startete um 18:45, es wurde also bereits dunkel. Wir genossen die Aussicht auf die Stadt vom oberen Deck und genehmigten uns einen kleinen Snack, der im Preis inbegriffen war. Die Bootstour war herrlich, die ganze Stadt war bunt beleuchtet, Häuser, Brücken, Straßen...Weil es doch etwas frischer wurde und wir sommerlich bekleidet waren, gingen wir auf das untere Deck. Hier gab es noch ein wenig dezente Livemusik. Die Atmosphäre war einfach klasse. Die 90 Minuten vergingen leider viel zu schnell.
Danach haben wir uns ein Taxi genommen, was aufgrund der vielen Touristen etwas länger gedauert hat, und sind zurück nach Hause. Hier haben wir uns noch mit Manuel getroffen und sind zusammen essen gegangen.

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