Sonntag, 28. April 2013

Maglev: Der Transrapid in Shanghai

Gestern haben Sven und ich eigentlich einen Ausflug nach Suzhou geplant. Wir fuhren morgens zum Hongqiao Bahnhof, von wo aus wir mit der Bahn fahren wollten. An den Ticketautomaten war die Hölle los, aber es ging vorwärts. Leider bekamen wir keine Zugtickets mehr und wollten dann eigentlich Tickets für nächsten Samstag holen. Dummerweise kann man die Tickets nur 3 Tage im voraus kaufen (im Gegensatz zur DB, wo man besser schon 3 Monate vorher bucht). Wir überlegten, was wir sonst machen könnten, genehmigten uns erstmal einen kleinen Snack in einem chinesischen Fastfoodrestaurant. Naja, lecker ist was anderes, schon sehr gewöhnungsbedürftig, aber wenigstens hatten wir was im Magen. Braucht man nicht wieder, dann lieber Restaurant oder Imbiss.

Dann kam uns die Idee, das wir ja mal den Maglev ausprobieren könnten. Als Deutscher in Shanghai gehört es zum Pflichtprogramm, schließlich ist der Transrapid deutsche Ingenieurskunst. Wir machten uns also mit der Linie 2 auf zum Pudong Intl. Airport. Die fahrt dauert gut 2 Std.

Der Maglev pendelt zwischen dem Flughafen und der Longyang Rd. nahe des neuen Expo Centers. Mit der U-Bahn liegen die 2 Stationen ca. eine halbe Stunde (eher länger) auseinander, die Entfernung liegt bei 30km. Wir hätten natürlich auch die andere Richtung nehmen können, allerdings fährt die Maglev Bahn nur zu gewissen Zeiten auf Höchstgeschwindigkeit, die meiste Zeit fährt sie mit "nur" 300 km/h. Um nicht ewig warten zu müssen, ging es also zum Flughafen.

Der Maglev kann mit der Metro-Karte bezahlt werden und kostet für eine Strecke 50 RMB, was im Vergleich zur Metro (3 RMB) sehr teuer ist. Als Vielfahrer gibt es Rabatt auf die öffentlichen Verkehrsmittel, sodass wir etwa 45 RMB bezahlten.
    
In der Wartehalle hört man regelmäßig das Rumpeln von ankommenden und abfahrenden Maglevs, was schon irgendwie beeindruckend ist, weil es ganz anders klingt, als ein normaler Zug.
 
Um kurz vor 15:00 ging es dann zum Zug, denn um 15:02 fährt der erste am Nachmittag mit Höchstgeschwindigkeit. Natürlich konnten wir nicht einsteigen, ohne ein paar Schnappschüsse zu machen. Was als erstes ins Auge fällt ist die Breite: Im Transrapid sind jeweis 6 Sitzplätze pro Reihe, anders als in ICE o.ä., ansonsten ist das Design eher unspektakulär. Der Zug war relativ leer (aufgrund des Preises ist er eher unbeliebt), so konnten wir uns jeder einen Fensterplatz ergattern.

Die Abfahrt aus dem Bahnhof ist nichts besonderes, die Beschleunigung ist gut, aber nicht überwältigend...zumindest nicht zu Anfang. Langsam wird der Zug immer schneller, immer mehr Autos und U-Bahnen werden überholt. Bei etwa 350 km/h begegnete uns der andere Zug, den man schon kaum mehr gesehen hat. Nach etwas über 3 Minuten sind die 400 km/h geknackt und der Zug beschleunigt weiter bis zu seiner Höchstgeschwindigkeit von 431 km/h. Die Landschaft rauscht nur so an einem vorbei. Beeindruckend sind auch die Kurven: der Zug hat eine gewaltige Schräglage, man fühlt sich fast wie in einem Flugzeug.

Nach nur 7 Minuten ist es auch schon wieder vorbei und man erreicht den Bahnhof und ist wieder nahe der Innenstadt. Von hier aus fuhren wir mit der U-Bahn zum Century Park, um dort die Sonne und den Rest von unserem Sonntag zu genießen.

Noch ein paar Daten zum Transrapid:
Auf der Strecke erreichte Höchstgeschwindigkeit: 501 km/h (Serienfahrzeug) (TGV: 575 km/h mit speziell gebauten Rekordfahrzeug auf speziell gebauter Strecke)
Höchstgeschwindigkeit bei kommerziellen Fahrten: 431 km/h
Beschleunigung 0-300 km/h: 2 min, 4,2 km (ICE: 5,5 min, 18 km)
Beschleunigung 0-430 km/h: 3,5 min in 12,5 km
Querneigung in Kurve: max. 16° (Eisenbahn: max. 6,5°)
Passagiere befördert (Stand 2010): 27 Mio.
kommerzieller Betrieb seit 12/2003

Mittwoch, 17. April 2013

Schlechte Luft

Wie man ja bestimmt schon oft gehoert hat gibt es hier in China, vorallem in den Grossstaedten oft das Problem mit Smog und schlechter Luft. Zurzeit merkt man auch echt das da was in der Luft liegt. Morgens ist die Luft angenehm und relativ sauber, gegen Mittag/Nachmittag erreicht die Feinstaubbelastung das Maximum, und am Abend faellt sie wieder langsam.

Feinstaubbelastung 15:00 Uhr

Die Zahl 170 bedeudet das sich  zurzeit 170 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft befinden. In Deutschland darf der Wert nicht laenger als 35 Tage ueber 50 sein. Man merkt beim verlassen der U-Bahnstation das es ueberall nach Abgasen riecht und der Himmel keine Sonne durchlaesst, als waere Nebel.

--> 170 ug / qm --> Unhealthy (Ungesund)

 Und hier noch ein aktueller Vergleich, wie sich die Luft im Laufe einer Woche geandert hat. Beide Bilder sind zur gleichen Uhrzeit und das Wetter ist sonnig, es ist kein Nebel!

Mit Smog

Ohne Smog




 




Dienstag, 16. April 2013

Friseurbesuch

Nachdem man so einiges gelesen hat, vor allem in Reisefuehrern, wissen wir nun endlich, dass die drehenden Saeulen vor einem Friseursalon nicht zwingend bedeuten, das eine weitere "spezielle" Dienstleistung neben dem Haare schneiden angeboten wird. Frueher galten diese Saeulen den blutgetraenkten Tuechern, da der eigentliche Barbier nebenbei noch Zaehne gezogen und eventuell operiert hat. Heute wird es von Touristen oft falsch verstanden. Ausserdem ist es hier fast unmoeglich, einen Friseur ohne diese drehenden Saeulen zu finden. Also entschieden wir uns fuer einen direkt um die Ecke liegenden, der sehr nobel aussah. Englisch ist auch hier wieder nicht das Allheilmittel, mit der Zeichensprache kommt man weiter. Wir setzten uns, bekamen einen Gruenen Tee, und anschliessend eine Kopf-, Nacken-, Ruecken-, Hand-, und Armmassage. Darauf folgte das Waschen der Haare (10 Minuten) darauf folgte das ausspuelen (10 Minuten). Geschnitten wird hier alles mit der Hand, und der Mann ist als Friseur hier eher dominierend. Die Chinesen lassen sich dabei sehr viel Zeit und machen alles sehr gewissenhaft und genau. Im Anschluss wurden die Haare nochmals gewaschen und getrocknet. Der gesamte Friseurbesuch dauerte knapp ueber eine Stunde, und war zudem noch sehr entspannend :). Relaxed, mit kurzen Haaren und 3,50 Euro weniger in der Tasche haben wir den Laden mit Freude verlassen um ihn in einem Monat sicherlich wieder zu besuchen. --> Ein grosses plus fuer China

Donnerstag, 11. April 2013

Unerwartet exotisches Abendessen

Gestern hat Sven bei smartshanghai.com von einem Markt in Changning gelesen (April Night Market), bei dem es viele kleine Stände mit lokalen Angeboten geben sollte. Das ganze fand im Dada Club (115 Xingfu Rd.) statt. Mit Manuel, einem anderen Deutschen, der in meiner Etage wohnt, und einen Tag nach uns Shanghai erreichte, machten wir uns nach Feierabend und einem Bierchen auf den Weg.
Natürlich wollten wir erstmal was essen. In der Gegend gibt es sehr viele Restaurants, die allerdings sehr teuer aussehen. Die Strassenstände sagten uns auch nicht zu, da wir gern beim Essen sitzen wollten (das Essen sah aber sehr gut aus).
Im Dada Club angekommen, waren wir doch etwas enttäuscht, der Markt war wirklich sehr klein, nur ein paar ganz kleine Stände (max. 10) mit Krempel, den wir nicht haben wollten. Essensstände gab es natuerlich auch keine, allerdings war in der kleinen Seitengasse vor dem Eingang ein kleiner “Imbiss”. Wir entschieden uns dazu, einfach mal reinzugehen und zu gucken, rechneten mit günstigem Essen.
Als wir die Karte bekamen, waren wir etwas verwundert: das Essen auf der ersten Seite, es sah ein wenig nach frittiertem Fisch aus, sollte 188 rmb kosten! Natürlich war die Karte nur auf chinesisch, sodass wir nicht lesen konnten, was genau das ist. Auf den nächsten Seiten genau das gleiche, alles sehr teuer. Auf den Bildern wurde aber langsam deutlicher, was es sein könnte. Ziemlich weit hinten war dann ein Foto und nun war uns klar, was es hier zu essen gab.
Wir grübelten erst und waren eigentlich kurz davor, wieder zu gehen. Die Gruppe am Nebentisch, Ausländer, haben uns dann gesagt, was gut sei, was wir bestellen könnten und halfen uns dann auch bei der Bestellung (einer konnte Chinesisch). Also entschieden wir uns doch dazu zu bleiben und das ganze einfach mal anzutesten.
Das erste, was wir bekamen, war Schlange gekocht mit Gemüse in einer braunen Sauce. Die Haut ist etwas zäh und das runterpulen schwierig und das Tier hat Knochen wie ein Fisch Gräten, also einfach wie die Chinesen im Mund Fleisch von Haut und Knochen trennen und diese dann ausspucken :D Die Schlange war recht unspektakulär, wenig Geschmack, weniger als Hühnchen und nicht so faserig, allerdings war das so gut gewuerzt, dass es doch eigentlich gut geschmeckt hat. An der Schlange selber ist aber sehr wenig Fleisch.

In dem Topf waren auch so komische Dinger, die wie Innereien aussahen, dabei handelte es sich unserer Meinung nach um Fleisch an Knochen aus dem Inneren. Das schmeckte ganz gut. Als ich gerade den Namen des Restaurants gesucht habe, habe ich erfahren, dass es in dem Restaurant auch einen beliebten Eintopf mit Frosch (Bullfrog) mit Schlange gibt. Also wenn ich mir im Nachhinen so Fotos von Froschfleisch angucke, bin ich mir ziemlich sicher, dass das Froschfleisch war, unseres sah wirklich ganz genau so aus :D Schade, dass wir davon kein Detailfoto haben.
Als und ein Schälchen mit einer grünen Flüssigkeit gereicht wurde, wussten wir nicht, was das ist und habens leider nicht angerührt. Dummerweise war das das wohl wertvollste beim Schlange essen, wie ich dann heute auf der Arbeit erfahren habe: die Galle. Sehr ärgerlich, dass wir das gestern Abend noch nicht wussten. Die wird wohl auch in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt und soll sehr gesund sein.
Als nächsten Gang gab es dann frittierte Schlange ohne Haut. Die Haut gab es mit Gemüse als Salat dabei. Die frittierte Schlange war hervorragend! Super gewürzt, sehr knusprig und meiner Meinung nach echt lecker. Die Haut…naja, komischer Geschmack und wie Gummi, die haben wir dann leider links liegen gelassen. In dem Salat waren auch gekochte Innereien. Probiert haben Manu und ich auch die, aber die waren auch nicht so toll (Geflügel- oder Schweineleber, Herzen oder so mag ich sonst ganz gern).

Wir rechneten schon damit, dass das Essen wohl nicht günstig sein wird. Wir tippten so um 500 oder 600 rmb. Auf der Rechnung waren es dann tatsächlich 858 rmb. Naja, das sind rund 35 Euro für jeden von uns, für unsere Verhältnisse ist das okay, für China schon sehr gehoben.
Also ich könnte mir schon vorstellen, sowas nochmal zu essen, die frittierte Schlange würde ich auch weiterempfehlen, das andere fand ich persönlich zu gewöhnlich und dafür zu teuer. Beim nächsten mal würde ich mir dann die lebende Schlange aber selber aussuchen (die halten die wohl lebend in Käfigen) und dem Meister beim Schlachten zugucken. Hätte man das gestern gewusst...
Naja, wir waren uns einig, dass die Schlange vielleicht mit vielem gerechnet hat, vielleicht auch damit gegessen zu werden, aber sie hat garantiert nicht damit gerechnet, dass sie bei uns aufm Teller landen würde :D


Danach sind wir dann nochmal ins Dada, haben noch ein Bierchen getrunken (teuer, kleine Flasche Tiger 20 rmb) und haben uns dann auf den Heimweg gemacht. Insgesamt ein sehr interessanter Abend und wieder eine neue Erfahrung, die wir machen konnten.

Locations:
-       Dada Club, 115 Xingfu Road, Changning, Shanghai
-          霖霖小馆 Lin Lin Restaurant, 115 Xingfu Road, Changning, Shanghai
上海市长宁区幸福路115, 近法华镇路

Die ersten Arbeitstage

Die ersten Arbeitstage sind nun auch vergangen, und im Gesamten sehr positiv verlaufen. Alle Kollegen sind sehr freundlich und hilfsbereit und es herrscht eine andere Arbeitsmoral als in Deutschland, nicht so stressig und sehr angenehm. Auch deutsche Kollegen aus Frankfurt sind hier teilweise anzutreffen. Am Standort befinden sich 400 Mitarbeiter, ein kleiner Teil der restlichen 9 Standorte allein in Shanghai. Die etwas unschöne Sache ist, dass man einen Kompromiss zwischen guter Wohnlage und Nähe zur Arbeitsstätte finden muss. Bei uns ist die gute Lage sehr vorteilhaft, jedoch fährt der Continental eigene Shuttlebus gut 90min eine einfache Strecke nachdem man zuvor die Metro fuer drei Stationen benutzt hat. Durch die bequemen Sitze und der fuer China ungewoehnlichen "Nichtueberfuelltheit" kann man im Bus seinen Schoenheitsschlaf fortsetzen.


Das Continental Werk, 100 Huirong Road in Jiading

Erste Erkundungen

Zum Zeitpunkt der Ankunft waren in China Feiertage aufgrund der sogenannten Ahnenverehrung. Somit konnten wir uns die Stadt die ersten Tage in Ruhe anschauen, und schon direkt zu Beginn einige schöne Eindrücke sammeln.  Nachdem wir bis zum Mittag geschlafen haben, und der Jetlag doch zu spüren war, sind wir zunächst wieder in die Nudelbar vom Vortag eingekehrt und haben da zu Mittag gegessen, auch wieder sehr vorzüglich. Da das Wetter sehr schön klar und mild war,  begaben wir uns anschließend direkt in den Stadtteil Pudong, der vor allem durch seine Vielzahl an hohen  und mächtigen Gebäuden bekannt ist. Mit der Metro kann man von der Startstation bis zur Endstation für 3 RMB (0,37 Euro) reisen, zudem sehr pünktlich, in Abständen zu 2-4 Minuten und das auch noch ziemlich schnell (Ein klares Plus für die Metro hier, im Vergleich zur deutschen Bahn).  Nachdem wir ein paar Panoramafotos der Skyline gemacht haben, begaben wir uns direkt zum SWFC (Shanghai World Financial Center -> 492m hoch), das noch größte Gebäude in Shanghai, mit der zum Zeitpunkt 2009 höchsten Aussichtsplattform weltweit, in 474m Höhe. Für 150 RMB kann man bis zur höchsten Etage und da die Aussicht genießen. Nachdem es dunkel war und wir einige schöne Nachtfotos von Shanghai geschossen hatten, haben wir uns noch ein Bierchen mit traumhaftem Ausblick gegönnt. 


Da es in Shanghai eine Unzahl an Bars und Kneipen gibt, haben wir uns an verschiedene Foren und Meinungen aus dem Internet gehalten und die Bar „Perry’s“ besucht. Von außen sehr unscheinBAR, von drinnen eine wunderbare Stimmung und 80% nicht Asiaten. Über die Preise brauch ich nichts zu sagen, für einen Deutschen mit Biergeschmack ein Paradies. Nach kurzer Zeit gesellten wir uns an einen Tisch an dem ein New Yorker, zwei Belgier und ein Kanadier saßen, und teilten unsere bisherigen Erfahrungen und Interessen miteinander. Die Zeit verging wie im Flug und „bereits“ um 3 Uhr wurde die Bar geschlossen.
Fakten und Besonderheiten die für uns sehr untypisch sind:
-          Man kann extrem günstig und sehr gut, aber auch sehr teuer und schlecht essen
-          Die Stadt ist sehr sauber und wird täglich sehr gut gereinigt
-          Die Chinesen essen wie man es vielleicht gehört hat, schlürfen usw...
-          Hupen ist kein Zeichen für etwas negatives lediglich um auf sich aufmerksam zu machen und ist immer und überall zu hören
-          Motorroller und Motorrad fahren ohne Helm und bei Rot, Grün, Gelb und auf Fußwegen ist völlig normal
-          Das Geld in Firmen wird mit bewaffneten „Soldaten“ abgeholt und in Bar
-          Mit Stäbchen essen ist gar nicht mal so schwer
-          An jeder Ecke sind teilweise sehr penetrante Leute die Taschen, Schuhe und Sonnenbrillen anbieten

China ist ja an sich bekannt fuer "Made in China" Produkte, vorallem aber auch wegen seiner Fakes von Kleidung und Technik. Nachdem wir wussten das direkt 500m entfernt, einer der groessten Fakemarkt ist wollten wir schon wissen was und fuer wieviel billiger man da Ware bekommt. Zunaechst wird man wieder an jeder Ecke belaestigt und soll Uhren und Taschen kaufen, jedoch wollten wir uns erst ein wenig umsehen.

Kleidung, Technik, Spielzeug, Uhren, Taschen, usw...ueber vier Etagen voll...

Da kann es auch mal sein das man einen 2TB USB-Stick angeboten bekommt, ja ich habe mich nicht verschrieben TeraByte. Oder einen Laserpointer mit einer Leistung von bis zu 5000mW der ohne weiteres ein Streichholz entzuenden kann. Ipad und Iphones mit Android, Breitlinguhren mit Saphirglas und und und...aber wir konnten uns bisher zusammenreissen etwas zu kaufen, auch wenn es schwer faellt...

Am Sonntag wollten wir mal die andere Richtung und die etwas anderen Viertel besuchen. Da sieht die Welt schon ganz anders aus, aber alle fühlen sich wohl. Wohnraum ist da, aber leider zu viele Menschen dafür. An jeder Ecke wird gekocht und die Wäsche getrocknet wo es nur geht.


Ebenfalls kann man vom Rohr bis zur Schraube, Klimaanlage und und und, alles kaufen und das ein oder andere Tier entweder als Haustier halten oder lecker zubereiten.

 Im Vergleich zu den anderen Gegenden die wir bisher gesehen haben, scheint dies mit die Ärmste zu sein, alle Menschen leben aber friedlich neben- und miteinander und spielen bei Sonnenschein Karten oder schlafen auf ihren Betten, die sie auf den Gehweg gestellt haben. Was für die Menschen selbstverständlich ist, sieht für uns eher gewöhnungsbedürftig aus.

Freitag, 5. April 2013

Ankunft und der erste Tag

Nun ist es also soweit. Nachdem wir die letzten Wochen so brennend darauf gewartet haben, trafen Sven und ich uns am Flughafen und waren kurz davor unsere Reise anzutreten. Der Check-In und die Gepäckaufgabe verlief erwartungsgemäß unkompliziert. Nachdem wir noch eine teure Cola getrunken haben, verabschiedeten wir uns und machten uns auf zur Sicherheitskontrolle. Die Bundespolizei bei der Passkontrolle ließ uns erst ein wenig warten. Nachdem wir diese Station passiert haben, standen wir vor verschlossenen Türen bei der Sicherheitskontrolle. Nach ca. 10 Minuten ging es aber auch hier weiter, Wobei aber nur Svens Fotoausrüstung noch einmal genauer unter die Lupe genommen wurde.


Beim Boarding nahmen wir zunächst unsere reservierten Plätze ein, wechselten aber später in den hinteren Teil, wo noch sehr viel frei war. Zur ersten Getränkerunde nach dem Start gab es dann das erste Bierchen (Warsteiner, aber nun gut ;) ).
Das Abendessen sah wie folgt aus:

Vorspeise
Bunte Blattsalate mit Shrimps (an die Shrimps kann ich mich gerade gar nicht erinnern), dazu Thousand Island Dressing

Hauptspeise
Poulardenbrust Romana mit Wurzelgemüse und Kartoffelecken

oder

Geschnetzeltes vom Rind mit Ingwer, Mungokeimlingen, Frühlingszwiebeln und chinesischen Nudeln mit Sesam.

Dessert
Mango-Crèmeschnitte


Wir wählten beide die zweite Hauptspeise. Das Essen war insgesamt für Flugzeugessen ganz ordentlich. Dazu genehmigten wir uns einen Whiskey-Cola (Hammer Mischung) und ich mir noch einen Becher Rotwein.
Nach dem Essen gab es noch einen kurzen (Sven Cognac, ich Baileys).
So gut versorgt und ein wenig müde machten wir uns beide noch Skyfall an, wobei ich recht früh eingeschlafen bin. Die Nacht war doch recht anstrengend. Ich bin immer wieder wach geworden, weil irgendetwas eingeschlafen ist oder die Knie schmerzten.

Auch das Frühstück war nicht übel:

Vorspeise
Birnen-Fruchtsalat mit gehackten Pistazien

Hauptspeise
Rührei mit Cheddar Käse, Kartoffelwedges und chinesischem Gemüse mit Hähnchenfilet

oder

Asiatische Nudeln mit Poularde, Gemüse, Frühlingszwiebeln und Ei

wir entschieden uns beide für das zweite Menü.

Zugegeben, die Portionen sind nicht riesig und man darf keine Sterne-Qualität erwarten, aber fahrt mal mit Bus auf Reise, da bekommt ihr gar nichts. Von daher waren wir zufrieden.

Nach etwa 10 1/2 Stunden Flug landeten wir ohne Verspätung am Shanghai Pudong Intl. Airport (Video von der Landung in Kürze bei Youtube). Der wirkte wesentlich leerer, als der Frankfurter Flughafen. Die Innenausstattung wirkt etwas altbacken.
Die Pass-, Visa- und Zollkontrollen verliefen ohne Probleme. Ich konnte es nicht abwarten, mir chinesische Zigaretten zu kaufen, also griff ich gleich im nächsten Laden zu: 10 rmb für eine Schachtel, das lässt sich aushalten.

Am Taxistand nahmen wir uns ein Taxi, zeigten ihm unsere Adresse (natürlich auf chinesisch) und er brachte uns zu unserer Wohnung. Die ersten Eindrücke von der Umgebung waren recht angenehm: Alles sieht sauber aus und es gibt sehr viel Grün.
Als wir die Stadt erreichten (der Flughafen liegt einige Kilometer außerhalb) staunten wir nicht schlecht. Nur Hochhäuser, eines größer als das andere. Sowas sieht man in Europa nirgendwo.


Nach fast 50 km Taxifahrt, die uns 180 rmb kosteten, erreichten wir unseren Compound. Selina, unsere Vermieterin verabschiedete noch einen Gast und erkannte uns sofort als deutsche (ist hier keine Kunst). Sie zeigte uns unsere Wohnungen und wir verabredeten uns mit ihr zu einem kleinen Stadtbummel.
Wir konnten uns also kurz orientieren und trafen uns eine viertel Stunde später mit Selina. Zunächst sind wir zur U-Bahn Station Nanjing Road West gelaufen, welche am nächsten zu uns liegt. Dort besorg sie uns Metrokarten (20 rmb Pfand + 80 rmb Guthaben) und erklärte uns, wie wir diese benutzen.
Aus der Metrostation heraus, besuchten wir einen kleinen Imbiss. Nun durften wir also zum ersten mal echt chinesisches Essen genießen und es war HERVORRAGEND. Sven und ich nahmen Nudeln mit Rind und Gemüse für 30 rmb, welche absolut nicht vergleichbar sind mit denen in Chinarestaurants in Deutschland.

Anschließend ging es weiter zu China Mobile, Sim Karten kaufen, was sehr zeitraubend war (die nette Dame war nicht sonderlich arbeitswütig). Aber gut, 105 rmb inkl. 100 rmb Guthaben, 150 Freiminuten für 58 rmb, 280 MB Internet (GPRS) für 30 rmb und Freundesnummer (=unbegrenzt telefonieren zu dieser Nummer) für 6 rmb.

Beim Stadtbummel erklärte Selina uns noch einiges, bis sie uns alleine ließ, um uns bei der Polizei zu registrieren. Die Zeit nutzen wir, um uns ein wenig im Supermark zu versorgen, womit wir keine Probleme hatten. Der Supermarkt war interessant. Mit mageren Chinesischkenntnissen lassen sich nur die wenigsten Dinge identifizieren, wenn nicht gerade auf englisch drauf steht, was es ist. In der Fleischtheke fanden wir dann auch abgepackte Hühnerfüße, Quallen etc., also genau das, was man als Deutscher von China erwartet :D

Den Rest des Tages warteten wir in meiner Wohnung auf Selina und genossen die Aussicht aus dem 19. Stock. Gegen 19:30 entschieden wir uns, doch einfach in die Stadt zu gehen. Wir gingen die Beijing Rd. hoch bis zum Bund und bestaunten die unglaubliche Skyline von Shanghai. Als uns eine Gruppe von 3 jüngeren Chinesen sah, wollten sie Fotos mit uns vor der Skyline. Wir Langnasen sind hier also tatsächlich die Exoten :D


Wir genehmigten uns einen "kleinen Snack" in einem kleinen Imbiss in einer Seitengasse. Die englischen Übersetzungen in der Karte waren nicht perfekt, aber "Spicy Beef Noodles" sagte uns dann beiden zu. Das "Spicy" ist maßlos untertrieben, die Suppe war einfach sau scharf und nichts desto trotz sau lecker!


Nach stundenlangem schlendern durch die nähere Umgebung um unseren Compound inkl. kleiner dunkler Seitengassen gingen wir gegen 0:30 Heim. Insgesamt ein sehr gelungener erster Tag.