Dienstag, 28. Mai 2013

Team Building Ankunft und Tag 1

Mein Bereich (RDC) hat am Wochenende ein Team Building Ausflug gemacht. Es ging nach Changsha in die Hunan Provinz.
Am Freitag haben wir etwas frueher Feierabend gemacht und sind gegen 15:00 zum Suedbahnhof Shanghai gefahren. Wir haben den Nachtzug nach Changsha von dort aus genommen. Gebucht wurde Hard Sleeper. Die Betten sind hier nicht ganz so bequem. In jedem Abteil sind 6 Betten, wobei die Abteile zum gang hin offen sind.


Wir hatten einige Kartons mit Essen dabei, es gab Nudeln mit Fleisch und Gemuese, einige Snacks, Cola, Bier und jede Menge Wein. Bis 22 Uhr haben wir es uns richtig gut gehen lassen. Ein Vorteil fuer alle Raucher: es gibt eine Raucherecke im Waggon.
Um 22:00 wird dann das Licht ausgeschaltet. Ich habe die Nacht nicht so gut geschlafen, bin immer wieder wach geworden, obwohl die Betten gar nicht so unbequem sind.
Samstag morgen sind wir dann nach 14 Stunden Zugfahrt gegen 7:00 morgens in Changsha angekommen. Dort wurden wir von unseren Guides empfangen, die uns zum Hotel brachten. Hier wurde nur schnell eingecheckt, Klamotten aufs Zimmer gebracht und Kurz gefruehstueckt. Dann ging es auch schon los mit dem Programm.

Zunaechst sind wir zu Mao Zedongs Geburtsort gefahren, Shaoshan. Die Busfahrt dorthin hat recht lange gedauert (2 Stunden oder so). Hier haben wir nun das Haus besichtigt, wo Mao 1893 geboren und aufgewachsen ist. Eine riesige Menschenmasse draengelte sich hier durch, aber keine Auslaender weit und breit in Sicht. Das Haus, wuerd ich mal behaupten, ist gar nicht mal so uebel, recht geraeumig, viele Zimmer. In so schlechten Verhaeltnissen scheinen die dort nicht gelebt zu haben. Ansonsten ist der Ort recht unspektakulaer.
Nach einiger zeit ging es weiter zum Mao Zedong Square, einem riesigen Platz mit einer grossen Bronzestatue von Mao. Hier legten wir einen Blumenkranz ab und machten ein Gruppenfoto. Hier machte mir langsam das Wetter zu schaffen. Die Wettervorhersage hat regen angesagt, weswegen ich mir nur Jeans und keine kurzen Hosen eingepackt habe. GROSSER FEHLER! Noch hat es nicht geregnet. Es war ca. 35 Grad warm bei nahezu 100% Luftfeuchtigkeit. Es war so unangenehm, der Schweiss lief nur so. meine Jeans war ab den Knien abwaerts nass, weswegen ich sie ganz stilvoll hochgekraempelt habe :D Im Buss ist die dann dank Klimaanlage schnell wieder getrocknet.
Wir sind anschliessend zu Di Shui Dong gefahren. Den Namen darf man nicht zu ernst nehmen, es gibt da keine Hoehle. Stattdessen geht es einen Berg hinauf, wunderschoene Landschaft, und dort ist dann ein Haus, in dem Mao 1966 fuer 11 Tage war, nachdem er seinen Geburtsort 32 Jahre lang nicht besucht hat. Hier gibt es auch einen Luftschutzbunker, der 1970 errichtet wurde. Der war klimatisiert, weswegen das Wasser in der Luft Kondensiert ist und es im Vorraum etwas geregnet hat :D

Das Mittagessen in einem Restaurant war ueppig und typisch fuer die Hunan Kueche recht scharf. Es gab Fisch, Fleisch, jede Menge Gemuese usw. Wir hatten grosse Tische fuer 20 Personen oder so mit einer riesigen Glasdrehplatte, die automatisch drehte. So hat das Essen Spass gemacht.
Anschliessend sind wir weiter, Ewigkeiten durch die Einoede. War recht interessant zu sehen, wie die Menschen dort leben. Alles war besiedelt, wenn auch nur duenn und es gab jede Menge Reisfelder, die von Hand bewirtschaftet werden. Aber ganz so schlecht kann es den Bauern gar nicht gehen, Autos hatten naemlich einige von denen und die waren gar nicht mal so uebel.

Irgendwann sind wir dann am naechsten Ziel angekommen, ich hab aber keine Ahnung, wo das war. Ich behaupte mal vorsichtig, dass das der ehemalige Wohnort von Liu Shaoqi in Nangxiang war. Hier fing es an zu regnen und ein wenig zu donnern. Naja, die erhoffte Abkuehlung war das nicht, man konnte sehen, wie Dampf vom Boden aufstieg, weil der so heiss war. Es blieb ueber 30 Grad warm und es war immer noch sehr feucht.
Von hier aus ging es zurueck nach Changsha, wo wir zum Abendessen in ein Restaurant gingen.

Wieder war das Essen ordentlich scharf. Ich kann mich da echt dran gewoehnen. Hier hatten wir auch Ochsenfrosch, mittlerweile mein 3. Mal. Mir schmeckt das wirklich. Mir ist dann was ganz unguenstiges passiert. Ich habe ein Gericht nicht erkannt, also ab in den Mund und probieren. Beim reinbeissen kam mir dann ein Geruch entgegen, den man haeufig auf der Strasse riecht. Nun konnte ich den Geruch endlich zuordnen. Es war Stinketofu. Mir wurd doch ganz anders, weil es einfach genauso widerlich schmeckt, wie es riecht. Meine Abteilungsleiterin meinte, ich muss den in Sauce dippen. Also noch ein Versuch: ordentlich mit Chilisauce vollsaugen lassen und noch ein Bissen. Aber es ging einfach nicht. Das Zeug ist einfach nur pervers. Naja, dafuer waren die anderen Gerichte super.
Relativ schnell wurde immer mehr angeprostet mit dem Franzoesischen Rotwein, den wir zuhauf dabei hatten. Jeder Franzose haette heulend am Boden gelegen, haette er gesehen, wie wir das Zeug einfach nur vernichteten :D So hab ich mir ein Abendessen mit Chinesen immer vorgestellt.
Naja, nach dem Saufgelage ging es dann recht schnell weiter zu einer chinesischen Show. Also der rote Faden fehlte hier komplett. Gesang, Comedy, dann hat einer was auf eine Schriftrolle geschrieben, die versteigert wurde, ein Kugelkaefig wurde aufgebaut, wo die mit bis zu vier Motorraedern gleichzeitig drin gefahren sind. Alles sehr suspekt und vor allem eins: VIEL ZU LAUT! Ich hab auf nem Militaerflughafen meinen Grundwehrdienst abgeleistet. Die startenden Jets sind nichts gegen die Lautstaerke in dieser Halle. Uebertrieben und schmerzhaft. Zum Klatschen gab es uebrigens so Klapperplastikhaende. Ich hab die zweckentfremdet und mir zum Luft zuwedeln verwendet, die Halle war naemlich nicht klimatisiert, es war hier genauso schwuel wie draussen. Man hat beim Sitzen und nichts tun einfach nur geschwitzt.
Naja, irgendwann halb 12 oder so war das Spektakel (endlich) zu Ende und es ging ins Hotel. Da ein Kollege und ich auf das Champions League Finale gewettet haben, wollten wir uns das Spiel um 2:45 Nachts angucken. Dazu ein paar Knabbereien und Red Bull. Hat aber nichts gebracht, wir sind beide eingeschlafen. Ich bin dann Nachts einmal wach geworden, als das Spiel gerade zu Ende war. Ich hab die Wette leider verloren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen